Die Steiner AG und das Goetheanum haben nach konstruktiven Gesprächen vereinbart, sich gemeinsam für den Schutz und Erhalt des Naturschutzgebietes «Schwinbach-Aue» in Arlesheim einzusetzen. Das Goetheanum sah als Eigentümerin des Naturschutzgebiets dieses durch die Bauarbeiten geschädigt und akut in Gefahr und hatte dagegen rechtliche Schritte ergriffen. Das nun erarbeitete Konzept umfasst technische und bauliche Massnahmen auf dem Gelände der Überbauung La Colline. Zudem sieht es eine Aufwertung des bestehenden Naturraums vor, um die Biodiversität mit der Bepflanzung von geeigneten Gehölzen und Gebüschen bei der Überbauung La Colline zu fördern. Aufgrund des transparenten Austausches der Messwerte, der provisorischen Massnahmen zur Bewässerung des Gebietes sowie der Bereiterklärung zur Anpassung bei den Bauarbeiten wurde die Zivilklage beim Zivilkreisgericht Basel-Landschaft West vom Goetheanum zurückgezogen.
Im Wissen um die besondere geologische Situation auf dem Areal von La Colline hat die Steiner AG schon früh umfassende geologisch-geotechnische sowie hydrogeologische Untersuchungen in Auftrag gegeben. Die Hangwasserverhältnisse werden seit mehreren Jahren permanent durch ein renommiertes und unabhängiges Unternehmen überwacht. Die eingetretenen Auswirkungen auf das Naturschutzgebiet aufgrund der laufenden Bauarbeiten sind komplexer als ursprünglich erwartet und haben zur Trockenlegung von bei zwei von drei Quellorten auf der Naturschutzparzelle geführt.
Von der Steiner AG beauftragte externe Spezialisten haben ein umfangreiches Konzept erstellt, welches den Wasserzufluss zum benachbarten Schwinbach wieder herstellen und künftig sicherstellen sollen. Zusammen mit dem Goetheanum und dessen Spezialisten wurden das Konzept inklusive der vorliegenden Messwerte analysiert und um weitere Massnahmen erweitert, für welche die Steiner AG aufkommen wird. Die Zusammenarbeit sowie die Massnahmen wurden zwischen dem Goetheanum und der Steiner AG in Form eines gemeinsamen Protokolls festgehalten. In diesem wurde unter anderem die Überprüfung der Messwerte sowie die Beobachtung der Wirksamkeit der erweiterten Massnahmen zwischen dem Goetheanum und der Steiner AG vereinbart.
Wasserflüsse sicherstellen
Während der Bauphase werden rund um die neuen Gebäude zahlreiche Drainagen und Querungen auf dem Areal verlegt. Damit werden die früheren Wasserwege, Wasserflüsse und Wasserdrücke, insbesondere in Richtung Naturschutzgebiet «Schwinbach-Aue» nun ersetzt. Mit baulichen und technischen Zusatzmassnahmen will die Steiner AG zudem sicherstellen, dass ein ausreichender Wasserfluss während der Bauphase aufrechterhalten wird. Es ist vorgesehen, die zugeführte Wassermenge nach Fertigstellung noch zu erhöhen, um den ursprünglichen Zustand in etwa wieder zu erreichen. Ob die konzipierten Massnahmen den gewünschten Erfolg erzielen, wird sich erst nach Abschluss der Arbeiten und nach der nächsten Laichperiode herausstellen.
Die Umsetzung und Wirkung der Massnahmen wird zurzeit kontinuierlich überprüft und bei wöchentlich stattfindenden Sitzungen zwischen dem Goetheanum und der Steiner-Projektleitung auch hinsichtlich möglicher Verbesserungen besprochen. Zusätzlich gibt es alle zwei Monate ein übergeordnetes Treffen, bei dem die Steiner AG unter anderem die Verantwortlichen des Goetheanum über den aktuellen Stand und die umgesetzten Massnahmen informiert.
Die bisherigen Messungen bestätigen, dass die Wasserqualität der Notversorgung in der Regel innerhalb der rechtlichen Toleranz liegt. Zusätzlich werden die Bauabwässer durch kontinuierliches Absaugen und nach erfolgter Neutralisation mittels Einleitung in die Kanalisation vom Zufluss ins Naturschutzgebiet abgehalten. Alle Auswertungen werden wöchentlich dem Kanton zugestellt und gegenüber dem Goetheanum transparent kommuniziert. Zusätzlich wurden neue Messinstrumente fix installiert, um die Situation vor Ort noch besser überwachen und protokollieren zu können.
Mehr Natur durch Ausgleichsmassnahmen
Das Goetheanum und die Steiner AG haben sich darüber hinaus gemeinsam zur nachhaltigen Aufwertung und Erweiterung des schützenswerten Lebensraums entlang des Schwinbachs verpflichtet. Hierzu werden nach Abschluss der Rohbauarbeiten auf dem Areal von La Colline sowie der angrenzenden Parzelle des Goetheanum mehrere Aufwertungsmassnahmen umgesetzt, die dem verzeichneten Rückgang des Artenbestands entgegenwirken und zur Förderung der Biodiversität beitragen. Geeignete Sumpfgräser, Bäume, Sträucher und Hecken werden gepflanzt, um bedrohten Arten wie Feuersalamander, Ringelnatter, Laubfrosch sowie Singvögeln Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.
Zudem werden das Goetheanum und die Steiner AG Massnahmen zur Erweiterung des Lebensraums für Flora und Fauna auf beiden Seiten des Schwinbachs unternehmen, so dass eine Anbindung an die im Goetheanumpark bestehende Landschaft mit grossem Erholungswert für die Anwohner, Bewohner der Region und Besucher des Goetheanum entsteht.
Goetheanum
Das Goetheanum ist Sitz der weltweit arbeitenden Freien Hochschule für Geisteswissenschaft und der Anthroposophischen Gesellschaft. Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft mit ihren elf Sektionen ist in Forschung, Entwicklung, Lehre und der praktischen Umsetzung ihrer Ergebnisse wirksam und wird in ihrer Arbeit durch die Anthroposophische Gesellschaft gefördert. Die Veranstaltungen reichen von Vorträgen über Fachkolloquien bis zu grossen internationalen Kongressen und umfassen Aufführungen der eigenen Ensembles und Gastspiele in Eurythmie, Schauspiel, Puppenspiel und Musik. www.goetheanum.org
Steiner AG
Steiner AG, einer der führenden Projektentwickler sowie Total- und Generalunternehmer (TU/GU) in der Schweiz, bietet umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Neubau, Umbau sowie Immobilienentwicklung an. Das 1915 gegründete Unternehmen hat über 1'500 Wohnbauprojekte, 540 Geschäftsliegenschaften, 45 Hotels und 200 Infrastruktur-anlagen wie Universitäten, Schulen, Spitäler, Altersheime und Justizvollzugsanstalten errichtet. Die Steiner AG hat ihren Hauptsitz in Zürich und ist mit Niederlassungen in Basel, Bern, Genf, Tolochenaz und Luzern vertreten. www.steiner.ch
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